Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass ich mich von der wertvollen Arbeit der Toupi-Group und von ihren Mitgliedern verabschieden musste, da mich mein beruflicher Weg nach Mexiko und dann zum Studium nach Freiburg i. Br. geführt hat. Drei ganze Jahre voller Toupi-Group-Erfahrungen lagen zu diesem Zeitpunkt hinter mir; und die Erlebnisse aus dieser Zeit sind mir bis heute eindrucksvoll in Erinnerung geblieben.
Rückblickend stelle ich fest, wie sehr ich in dieser Zeit, in der ich aktiver Teil der Toupi-Group sein durfte, gewachsen bin. Das liegt natürlich vor allem an den zahlreichen Herausforderungen, die mir und uns begegnet sind. Denn schließlich befand sich die Toupi-Group damals erst selbst noch im Aufbau. Wir waren damals noch kein Verein, Workshops wie ‚Entscheidend bist du‘, oder ‚Deutsch sein‘ gab es zum Zeitpunkt meines Eintritts noch überhaupt nicht; Veranstaltungen wie der Kindertag auf dem Kornmarkt in Trier oder der Demokratietag in Rheinland-Pfalz waren für uns komplett neu und die Konzeptionen der Kinderrechte- und Anti-Mobbing-Workshops sahen noch ganz anders aus, als sie es heute, nach vielem Erproben, Verändern und Dazulernen tun.
Wenn ich also so auf meine Zeit bei der Toupi-Group zurückblicke und feststelle, wie sich die Gruppe in dieser Zeit entwickelt hat, werde ich sehr stolz. Das Gefühl, gemeinsam etwas so Großes erschaffen und bewegen zu können, war eines der Gründe, warum ich mich dazu entschieden habe, bei der Toupi-Group mitzuwirken.
Ich erinnere mich noch genau an den Tag im Februar 2016, als ich zum ersten Mal eingeladen wurde, bei einem Gruppentreffen vorbeizuschauen. Ich war überrascht, wie schnell ich daraufhin bereits in Aufgaben eingebunden wurde und welche Verantwortung man mir übergab. Denn schon kurze Zeit später durfte ich verschiedene Workshops begleiten, Übungen selbstständig anleiten, meine Ideen einbringen oder Konzepte erarbeiten.
Und so lernte ich recht schnell das bunte Tätigkeitsfeld der Toupi-Group kennen. Nicht nur die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Workshops machte mir sehr viel Spaß, sondern auch das Miteinander und das gemeinsame Schaffen der Toupi-Group-Mitglieder machte diese Zeit zu einem wertvollen Erlebnis. Was ich dabei besonders zu schätzen lernte, war, dass immer darauf geachtet wurde, dass man seine persönlichen Kompetenzen und Interessen einbringen konnte und auch, dass man das zeitliche Pensum, das man für die Toupi Group aufbringen wollte bzw. konnte, selbst aussuchen durfte und dieses auch immer respektiert wurde.
Und so erlebte ich sehr viel während dieser spannenden Zeit: Ich führte Kinderrechte-, Anti-Mobbing-, Demokratie- und Schokoladenworkshops an Schulen durch, gestaltete Übungen, Bastelmaterialien und Broschüren mit, half bei unseren Messeständen, und vieles mehr. Denn wie gesagt, die Arbeit der Toupi-Group ist so vielfältig und abwechslungsreich, dass ich hier noch lange aufzählen könnte!
Die aufregendste Erfahrung war für mich jedoch unsere Peru-Reise; und ich bin bis heute sehr dankbar, dass ich bei diesem Meilenstein der Toupi-Group dabei sein durfte. Im Auftrag des Goethe-Instituts Lima und dem Schulprogramm PASCH flogen wir im September 2018 zu dritt in das Heimatland unseres Toupi-Vogels und gaben drei Wochen lang Workshops an Schulen in Lima, Callao und Trujillo.
Dieser weiten Reise ging jedoch eine lange und intensive Vorbereitungszeit voraus, bei der all meine bisher erworbenen Fähigkeiten nochmals gefragt waren. Denn alle Workshops, die wir bisher an deutschen und luxemburgischen Schulen durchgeführt hatten, mussten neu aufbereitet und an die peruanischen Kinder/Jugendlichen, die nur wenige Deutschkenntnisse haben, angepasst werden. Doch auch an dieser Herausforderung konnte man die Toupi-Group (und auch mich) wachsen sehen, und letztendlich wurde all die Mühe und Arbeit mit diesem Peru-Abenteuer, bei dem wir so viel erlebt haben, belohnt.
An diese Erinnerungen blicke ich nun, nach zwei Jahren, etwas wehmütig zurück. Jedoch durfte ich immer Teil der Toupi Group bleiben; und auch wenn ich nicht mehr aktiv dabei sein kann, so haben sich nun doch Wege gefunden, wie ich mich auch aus der Ferne einbringen kann. Und darüber bin ich sehr froh!
Helen Kamla