Abwechslung garantiert!

Als ich letztes Jahr im Herbst durch Zufall die Praktikumsausschreibung für das pädagogisch-psychologische Praktikum bei der Toupi-Group fand, wusste ich direkt: Das muss ich machen! Ich wusste damals nicht genau, was in mir es war, das mich der Sache so sicher sein ließ. Jetzt aber weiß ich, dass es meine Neugier war, die Lust etwas Neues zu erleben und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Und was soll ich sagen? Die Monate als Toupi haben dieses Bedürfnis nicht nur gestillt, sondern haben mir sogar große Lust auf „mehr“ gemacht.

Nach meinem Kennenlerngespräch ging alles ganz schön schnell: Ein paar Tage später fand ich mich schon auf meinem ersten Schokoladenatelier, einem Workshop bei dem es um den Anbau und die Produktion von Kakao geht, wieder. Obwohl es das erste Mal war, dass ich bei einem Workshop der Toupi-Group dabei war, fühlte ich mich absolut nicht als „Zuschauerin“  und hatte schnell den Eindruck, mittendrin zu sein und den Workshop aktiv mitzugestalten. Voraussetzung dafür aber war - natürlich - auch die Bereitschaft für den „Sprung ins kalte Wasser“! Und genau dieses Einlassen auf Neues war es, das mich während meines gesamten Praktikums begleitete. Es warteten immer wieder neue Aufgaben auf mich, denen ich teilweise anfangs skeptisch oder zögerlich gegenüber stand.

Meist stellten sich meine anfänglichen Zweifel als unbegründet heraus - ich konnte mir einige Male beweisen, dass man alles Mögliche schaffen kann, wenn man die richtige Unterstützung hat und „einfach macht“. Das war für mich eine besonders tolle Abwechslung zum sonstigen Uni-Alltag: So spielen Feedback und Rückmeldungen im Studierendenalltag meist nur in der Prüfungsphase eine Rolle - der stetige Austausch mit den anderen Toupis und regelmäßiges Feedback waren eine super Abwechslung dazu.

Als ich nach und nach begann, einige Workshopinhalte allein anzuleiten, war ich ziemlich überrascht! So fiel es mir, obwohl ich die Sequenzen oft schon mehrere Male gesehen hatte, anfangs häufig schwer, diese so anzuleiten, dass jedes Kind alles verstand. Ich merkte schnell, dass der „Schlüssel“ die Kleinigkeiten waren, auf die es zu achten galt. So kann ein einziges Wort schon einen Unterschied für das Verständnis der Kinder machen. Ich lernte nach und nach auf  ebendiese Kleinigkeiten zu achten und lernte, die Augen und Ohren offen zu halten, um diese zu bemerken.

Auf das erste Schokoladenaterlier folgten in den darauffolgenden Wochen einige weitere Schokoladenateliers, ein Besuch bei der luxemburgischen Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, ein Buen-Vivir-Workshop und Workshops mit den luxemburgischen UNICEF-Junior-BotschafterInnen. Mir hat besonders gut gefallen, dass jeder Workshop anders und ganz besonders an die Kinder oder Jugendlichen angepasst war.

Sogar die Schokoladenateliers, die inhaltlich natürlich ähnlich aufgebaut sind, unterschieden sich von Mal zu Mal - schließlich ist nicht jede Situation oder Gruppe gleich. Das mitzubekommen war eine tolle Erfahrung: Im Alltag ist man häufig gewohnt, dass Abläufe und Pläne durchgezogen werden ohne situativ und bedürfnisorientiert zu handeln. Meine Zeit bei der Toupi-Group hat mich darin bestärkt, dass es sich lohnt, auf die eigene Intuition zu vertrauen, Situationen so zu gestalten, wie es sich im jeweiligen Moment richtig anfühlt und so das Bestmögliche aus einer Situation zu machen.

Schon bevor ich das Praktikum begonnen hatte wusste ich, wie gerne ich mit Kindern zusammenarbeite. Durch die Mitarbeit bei den Toupi-Workshops habe ich noch einen ganz besonderen Aspekt an der Zusammenarbeit mit Kindern zu schätzen gelernt: Kinder sind ehrlich und ein besonderer Spiegel des Gegenübers. So habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, voll und ganz bei der Sache zu sein und den Kindern für den Moment die komplette Aufmerksamkeit zu schenken.

Besonders vielseitig wurde das Praktikum für mich durch die vielen verschiedenen Aufgaben, die auf mich warteten. Neben der Begleitung der Workshops habe ich bei dem Begleitheft des Films „Deutsch sein aus allen Himmelsrichtungen“ mitgewirkt, Blogbeiträge und ein Manual für die Schokoladenateliers verfasst, einen Film über das Praktikum bei der Toupi-Group mitgestaltet und natürlich an den Toupi-Treffen teilgenommen. Es war immer spannend, sich mit den vielen anderen Toupis auszutauschen, sich gemeinsam für eine Sache einzusetzen und zusammen Projekte zu gestalten.

Natürlich hat Corona auch vor der Toupi-Group keinen Halt gemacht und so war von März an das Praktikum ganz anders als zuvor. Während ich vorher viel im Kontakt mit den Toupis und den Kindern und Jugendlichen stand, verlagerte sich meine Arbeit durch die Corona-Einschränkungen auf Dinge, die ich von Zuhause aus erledigen konnte. Natürlich fehlte mir der persönliche Austausch, aber auch die Aufgaben, die ich aus dem „Home-Office“ erledigte, machten mir großen Spaß. So nutzte ich die Zeit, um das Manual zu den Schokoladenateliers zu verfassen: Ich hab die Inhalte aus den Schokoladenateliers verschriftlicht und mich mit den psychologischen Hintergründen auseinandergesetzt. Das war eine tolle Möglichkeit, im Studium Gelerntes auf einen ganz anderen Kontext anzuwenden. Durch die coronabedingten Einschränkungen habe ich nochmal gemerkt, wie ich es schätze, dass das Toupi-Praktikum so flexibel und abwechslungsreich ist. Und zuletzt bleibt mir nur noch eins zu sagen: Danke ihr lieben Toupis für die schöne Zeit und die vielen Einblicke, die ihr mir geschenkt habt!

Sophy Waßer

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