meine Reise mit der Toupi Group a.s.b.l.
Wenn mir jemand vor einem Jahr erzählt hätte, dass ich schon bald Workshops anleite, einen Botschafter treffe oder an einem Film mitarbeite, hätte ich ihm sicher nicht geglaubt. Und heute habe ich all das und noch mehr erlebt. Doch von Anfang an: Im April habe ich mein Praktikum bei der Toupi Group begonnen und mich in der meisten Zeit fast nie als das gefühlt, was ich war – eine Praktikantin. Ich wurde vielmehr in den Kreis der „Toupis“ aufgenommen und vollkommen gleichwertig behandelt und bei allem eingebunden.
Dass mein Praktikum ganz anders ist als jedes, was ich bis dahin gemacht hatte, habe ich schon bei meinem ersten Einsatz gemerkt: Es ging zu einem Kinderrechte-Workshop nach Luxembourg. Wie es bei der Toupi Group a.s.b.l. üblich ist, wurde ich gleich ins kalte Wasser geworfen und wusste nur wenig von dem, was auf mich zukommt. Dementsprechend überfordert war ich von den vielen Eindrücken und musste mich erst einmal daran gewöhnen, vor einer Schulklasse zu stehen und Übungen anzuleiten. Mit der Zeit habe ich aber schnell gemerkt, dass diese Überforderung völlig normal ist und dazu gehört: In der folgenden Zeit habe ich neben einigen Toupi-Sitzungen zum Teil zweimal in der Woche an den Workshops teilgenommen und jedes Mal mehr dazugelernt.
Während ich am Anfang noch aufgeregt war und den gesamten Ablauf sowie die Übungen, die die Kinder machen sollten, erst einmal verstehen musste, habe ich mich irgendwann mehr darauf gefreut: Einige Übungen habe ich selbst angeleitet und gleichzeitig gemerkt, auf wie viele Kleinigkeiten zu achten ist. Zum Glück war immer noch jemand anderes dabei, der mir notfalls Tipps geben konnte. Aber auch das Ausprobieren und Über-sich-hinauswachsen ist Teil des „Toupi-Konzepts“, wie ich gelernt habe: Zwar steht der Grundaufbau der Kinderrechte-Workshops, aber jeder füllt ihn auf seine Weise, weshalb auch jeder Workshop immer wieder anders war. Manchmal waren Kinder dabei, die die Gruppe gebremst haben, andere wussten schon sehr viel über Kinderrechte, manchmal brachten sich die Lehrer zusätzlich ein. Nicht nur die Schüler, sondern auch ich habe viel über das Kinderrechte gelernt und auch, wie man so ein eigentlich komplexes Thema kindgerecht vermitteln kann.
Im Mai stand ein besonderer Termin für die „Toupis“ und damit auch für mich an: Der deutsche Botschafter von Luxembourg Dr. Heinrich Kreft lud uns zu sich ein. Schon vorher wurde gemeinsam überlegt, was man auf die „Toupi-Art“ anstellen könnte, denn ein bloßes Gespräch würde dem nicht gerecht werden: Mit der Kultur-Ralley sind wir schließlich nach Luxembourg gereist. Auch bei einem anderen Projekt durfte ich von Anfang an mitreden und eigene Ideen einbringen: Wir veranstalteten unseren Kinderrechte-Workshop in der Kinderpsychatrie im Trierer Mutterkrankenhaus. Für mich als Psychologie-Studentin was das eine besonders interessante Herausforderung. Natürlich konnten wir den Workshop nicht genau so abhalten, wie an den Schulen: Wir überlegten gemeinsam, welche Übungen und Rechte an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden können und bereiteten Material vor. Der Workshop selbst verlief dann deutlich unkomplizierter, als wir gedacht hatten und auch die Kinder hatten Spaß.
Im Juni begannen auch die ersten Aufgaben für den Film „Deutsch sein“, mit dem sich die Toupi Group a.s.b.l. ein großes Projekt vorgenommen hatte: Ich konnte miterleben, wie viel Arbeit so ein Film ist, vom ersten Zusammensitzen und Ideen sammeln bis zum fertigen Drehbuch dauerte es bereits lange, erst dann konnten wir Castings durchführen und schließlich mit den Dreharbeiten beginnen. Vorher hatte ich noch nie mitbekommen, was sich alles hinter der Regie verbirgt oder wie viele „takes“ für eine kleine Szene notwendig sind. Auf jedes kleinste Detail muss geachtet werden, die Räumlichkeiten abgesprochen und alles organisiert werden – ohne den Überblick zu verlieren. Für mich war es sehr spannend, den gesamten Prozess von der ersten Idee „Wir machen einen Film“ bis zum letzten Drehtag Ende Oktober zu sehen und so ein herausforderndes Projekt auch tatsächlich realisierbar zu machen und umsetzen zu können.
Ich habe mich auch gefreut, die Toupi Group bei Veranstaltungen wie einer Nachhaltigkeitsmesse in Luxembourg oder einer Vorstellung bei „Globales Lernen“ in Trier repräsentieren zu können. Während meines gesamten Praktikums habe ich so sehr viel erlebt, was mir sonst unerreichbar erschien und das, ohne mich jemals nicht als Teil der Gruppe gefühlt zu haben. Daher an die ganze Toupi Group a.s.b.l. ein großes Dankeschön für die Zeit mit euch, für die großen und kleinen Momente, die ich erleben durfte!
Kathrin Boehme